Innerer Kritiker vs. Selbstliebe – wie du die fiese Stimme im Kopf endlich leiser drehst

Innerer Kritiker vs. Selbstliebe – wie du die fiese Stimme im Kopf endlich leiser drehst

Kennst du diese Stimme in deinem Kopf, die sofort Alarm schlägt, wenn du etwas wagst? Die, die flüstert: „Das kannst du doch eh nicht…“, „Du bist nicht gut genug…“, „Was denken bloss die anderen?“ – jap, das ist dein innerer Kritiker. Und er kann ganz schön laut werden, wenn er will.

Aber weisst du was? Du bist dieser Stimme nicht hilflos ausgeliefert. Du kannst lernen, besser mit ihr umzugehen und ihr etwas richtig Kraftvolles entgegensetzen: Selbstliebe und Selbstmitgefühl.

Wer ist eigentlich dieser „innere Kritiker“?

Stell dir den inneren Kritiker wie so einen mies gelaunten Trainer vor, der ständig mit verschränkten Armen am Spielfeldrand steht und motzt: „Das war nix! Wieder versaut!“ Und leider begegnet dir dein Trainer häufig nicht nur beim Training, sondern mischt sich auch in alles andere ein: deine Freizeitgestaltung, deine Beziehungen, deine Träume und sogar deine Selbstwahrnehmung. Ganz schön übergriffig, oder?

Diese innere Stimme ist oft:

  • abwertend („Du bist zu empfindlich!“)
  • verurteilend („Immer machst du alles falsch!“)
  • voller Zweifel („Bist du sicher, dass du das kannst?“)

Und obwohl sie manchmal vorgibt, uns beschützen zu wollen, schadet sie unserem Selbstwert. Denn ständiges Gemecker führt nicht zu innerer Stärke – sondern zu Unsicherheit, Selbstzweifeln, negativen Gedanken und dem Gefühl, nie genug zu sein.

Warum wir den inneren Kritiker alle haben (und das ganz normal ist)

Diese innere Stimme entsteht oft schon früh in unserer Kindheit. Vielleicht haben wir (unausgesprochen oder sehr direkt) gelernt, dass wir nur dann geliebt, gesehen oder anerkannt werden, wenn wir brav, fleissig, angepasst, hübsch oder leistungsstark sind. Oder dass Fehler etwas Schlimmes sind, die man möglichst vermeiden muss.

Wichtig: Das heisst nicht, dass unsere Eltern etwas falsch gemacht haben. Die meisten von ihnen haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt – und oft einfach das weitergegeben, was sie selbst gelernt haben.

Viele dieser Muster werden unbewusst über Generationen weitergetragen. Unser innerer Kritiker ist also nicht „dein persönliches Problem“, sondern vielmehr ein Echo aus unserer Gesellschaft – ein Ergebnis von tief verankerten Normen, Selbstkritik und Leistungsdenken.

Aber: Nur weil wir etwas gelernt haben, heisst das nicht, dass wir es nicht auch verlernen können ❤️

Und jetzt? Konter mit Selbstliebe!

Der beste Konter gegen diesen selbstkritischen Dauerkommentar ist nicht noch mehr Leistung, Perfektion oder Selbstoptimierung. Nope. Es ist Selbstliebe – und das kannst du lernen.

Und ja, ich weiss – das klingt erstmal nach Duftkerze, Badewanne und Affirmationen im Spiegel. Aber was ist Selbstliebe wirklich?

Was Selbstliebe wirklich bedeutet:

  • Sich selbst akzeptieren – mit allen “Ecken und Kanten”.
  • Sich freundlich begegnen – wie einer Freundin, nicht wie einer Feindin.
  • Sich selbst halten können – auch wenn’s mal unangenehm wird.
  • Für sich einstehen – statt immer zu funktionieren oder es allen recht zu machen.

Kurz gesagt: Selbstliebe ist wie ein inneres Zuhause, in dem du dich sicher und wohl fühlen darfst – auch wenn draussen Sturm herrscht. Und wer Selbstliebe lernen möchte, kann das!

5 Wege, um mit deinem inneren Kritiker Frieden zu schliessen

Du musst deinen inneren Kritiker nicht komplett loswerden (Spoiler: das klappt eh nicht). Aber du kannst lernen, ihn zu erkennen, zu hinterfragen und ihm mit Mitgefühl zu begegnen – statt mit noch mehr Selbstkritik.

Hier sind fünf Wege, die dir helfen können:

1. Erkenne die Stimme

Achte mal bewusst auf deine Gedanken. Wann taucht die kritische Stimme auf? Was sagt sie? Wie klingt sie? Oft läuft ein ganzes Programm aus negativen Selbstgesprächen, ohne dass wir es merken.

Übrigens: manchmal hilft es, ihr einen Namen zu geben – “Frau Zweifel”, “Fräulein Nörgeli”, „Miss Doubts-A-Lot”, “Judgy Judy” oder oder oder (ich hätte noch viele Ideen 😆).

2. Stopp! Realität checken

Frage dich: Stimmt das wirklich, was sie sagt? Oder ist das nur ein altes Muster, das da spricht? Gibt es Beweise für das Gegenteil? Was würde eine liebe Freundin in der Situation zu mir sagen?

3. Selbstmitgefühl statt Selbstverurteilung

Sprich mit dir selbst, als wärst du deine beste Freundin. Statt: „Was für ein blöder Fehler!“ lieber: „Okay, das war nicht ideal – aber hey, du gibst dein Bestes. Und das ist gut so.“

Selbstmitgefühl ist wie ein mentaler Balsam – gerade dann, wenn du mit Selbstzweifeln kämpfst oder dich mit deinen eigenen Gedanken im Kreis drehst.

4. Neue innere Sätze kultivieren

Da kommen sie doch, die Affirmationen! Es fühlt sich im ersten Moment vielleicht komisch an, sich selber Dinge “einzureden”. Aber sie können tatsächlich helfen – wenn sie sich ehrlich anfühlen. Zum Beispiel:

„Ich darf Fehler machen und trotzdem liebenswert sein.“
„Ich bin nicht perfekt, aber muss ich auch nicht sein.“
„Ich bin auf dem Weg – das alleine ist schon grossartig.“
„Ich stehe für mich ein und da bin ich mächtig stolz drauf.“
„Ich bin toll – genau so wie ich bin.“

Probier mal ein paar unterschiedliche Sätze aus und finde die, die sich für dich gut anfühlen. Dann schreib sie auf ein Post-it und klebe sie dir irgendwo hin, wo du sie täglich siehst. Oder gestalte dir einen schönen Handy-Hintergrund mit deinen Affirmationen (das hab ich gemacht).

5. Übe Selbstfürsorge (nicht nur am Wochenende oder im Urlaub!)

Was tut dir gut? Was nährt dich? Was bringt dich in Balance?

Ob ein Spaziergang, Sport, Musik hören, Lesen, Journaling oder einfach mal „Nein“ sagen – du darfst dich um dich kümmern. Jeden Tag. Nicht erst, wenn du wieder völlig im Selbstzweifel-Loop feststeckst.

Und was, wenn der Kritiker richtig laut wird?

Manchmal reicht es nicht, ein paar liebevolle Gedanken dagegenzuhalten. Manchmal lohnt sich ein tieferer Blick. Vielleicht gibt es alte Verletzungen, Ängste oder negative Gedanken, die sich zeigen.

Dann ist es völlig okay (und sogar stark!), dir Unterstützung zu holenz. B. durch ein Coaching oder eine Therapie.

Wenn du zum Beispiel immer wieder mit Angst, Selbstzweifeln, Unsicherheit oder Perfektionismus kämpfst und dich fragst: „Wieso steh ich mir eigentlich ständig selbst im Weg?“, dann kann es helfen, mal genauer hinzuschauen.

👉 In meinem E-Book „Ängste überwinden: Mut beginnt hier!“ findest du praktische Übungen, Reflexionsfragen und SOS-Strategien, um deine Ängste zu überwinden und mutiger durchs Leben zu gehen – mit mehr Selbstvertrauen, Selbstmitgefühl und Leichtigkeit.

Ganz wichtig: Du bist nicht deine Gedanken – du bist so viel mehr!

Der innere Kritiker darf da sein. Aber er muss nicht das letzte Wort haben. Wenn du lernst, dir selbst mit mehrFreundlichkeit, Verständnis und Liebe zu begegnen, ändert sich alles. Kein Hokuspokus, kein Selbstoptimierungs-Wahnsinn – sondern einfach eine tiefe Verbindung zu dir selbst.

Also: Sei heute mal ein bisschen netter zu dir. Vielleicht fängst du einfach mit einem Satz an: „Ich bin okay – genau so, wie ich bin.“

(Und falls die innere “Miss Critic” gleich wieder loslegt: Sag ihr liebe Grüsse von mir. Sie darf sich jetzt auch mal entspannen.)

Alles Liebe,
🌞 Angi

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